Unsere Schule
Jahrgangsmischung
Lerngruppen und Tandems
In der Münsterschule wird in jahrgangsgemischten Lerngruppen gelernt und gelebt. Das bedeutet, dass die Jahrgänge 1, 2, 3 und 4 in jeder Lerngruppe vertreten sind. Diese vier Jahrgänge lernen morgens 3 Schulstunden gemeinsam in der Freiarbeit in ihrer Lerngruppe und bilden gleichzeitig die OGS-Lerngruppe am Nachmittag. Jede Lerngruppe hat einen Tiernamen und bildet mit einer zweiten Gruppe ein Tandem.
Diese Tandems sind besonders miteinander verbunden. So teilen sie sich Fachunterricht, fahren gemeinsam auf Klassenfahrt und kooperieren auf vielen Ebenen.
Warum Jahrgangsmischung?
Die Jahrgangsmischung ist ein grundsätzlicher Bestandteil der Montessori-Pädagogik. Sie ist eine der drei Säulen, auf der die Arbeit nach Maria Montessori fußt. Die Jahrgangsmischung wurde bereits von Maria Montessori erprobt und empfohlen und wird heute weltweit in Montessorischulen mit Erfolg umgesetzt. Sie beruht auf der Erkenntnis, dass der Aufbau eines guten Lern- und Arbeitsverhaltens am besten in einer altersgemischten Gruppe gelingt. Die Kinder lernen von- und miteinander, so wie sie es aus dem Kindergarten bereits kennen. Jüngere SchülerInnen verfolgen aufmerksam die Tätigkeiten der älteren SchülerInnen und es wird bei ihnen Interesse an verschiedenen Lerninhalten geweckt. Kinder, die einen Stoffinhalt bereits anhand des Materials durchdrungen haben, sind in der Lage, anderen Kindern diesen zu vermitteln. Dadurch wiederholt das Kind den Lernstoff auf einer intensiveren Ebene und gewinnt an Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein. Vorteile der Jahrgangsmischung sind auch, dass jüngere Kinder von Anfang an besser integriert sind, dass sich das soziale Miteinander harmonischer gestaltet und dass sich altersheterogene Freundschaften bilden.
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FAQ
Bestimmt haben Sie viele Fragen. Wir haben versucht, die wichtigsten hier zusammenzufassen.
Entsteht denn kein Chaos, wenn vier Klassenstufen gleichzeitig unterrichtet werden sollen?
Nein, da ein wichtiger Grundsatz der Montessori-Pädagogik das Prinzip von „Freiheit und Bindung“ ist. Freiarbeit bedeutet, dass die Kinder in einem klaren Rahmen, in ihrem Lerntempo an selbstgewählten Aufgaben arbeiten. Alle Kinder, die neu in die Lerngruppe hinzukommen, lernen die bereits bestehende Kultur des gemeinsamen Arbeitens, Lernens und Zusammenlebens kennen und werden schnell Teil eben dieser Kultur. Eine ruhige Arbeitsatmosphäre und klare Strukturen sind der Schlüssel für das Gelingen von Freiarbeit nach Maria Montessori.
Erreichen die Kinder die Lernziele?
Die Kinder werden in ihrem Lernprozess von den Lehrpersonen und Pädagog:innen eng begleitet. Gerade in der Jahrgangsmischung liegt die Möglichkeit einer breiten Differenzierung und individuellen Begleitung der einzelnen Schüler:innen. Die optimale Förderung und Forderung wird gerade in der Jahrgangsmischung erleichtert, da Kinder mit besonderen Stärken oder Schwächen immer Lernpartner:innen finden, mit denen sie auf Augenhöhe arbeiten können.
Wie sind die Lehrer:innen auf das Arbeiten in der Jahrgangsmischung vorbereitet?
Alle Kolleg:innen der Münsterschule besitzen das Montessori-Diplom und bilden sich kontinuierlich fort. Im Rahmen der Ausbildung zur Montessori-Pädagog:in wird die Montessori-Haltung vermittelt, die das Kind und die Entwicklung seiner Persönlichkeit in den Mittelpunkt stellt. Eine gute Montessori-Pädagog:in muss eine nach klaren Kriterien gestaltete Vorbereitete Umgebung schaffen, die Kinder in ihrem Lernen beobachten und begleiten.
Lässt die Raumsituation eine gute Arbeit in Jahrgangsmischung zu?
Unsere Klassenräume besitzen alle einen Nebenraum, der für individuelles Arbeiten genutzt werden kann. Zwei weitere Multifunktionsräume für den Englisch-, Religions-, Kunst- oder anderen Fachunterricht sind vorhanden. Die Räume sind alle nach den Prinzipien der Vorbereiteten Umgebung gestaltet. Zudem stehen uns für den Nachmittag eigene, für die Kinder liebvoll gestaltete Gruppen- und Funktionsräume in einem seperaten Gebäude zur Verfügung.
Sind die größeren Kinder dann nicht ständig nur Helfer?
Alle Kinder arbeiten hauptsächlich an ihren eigenen Lernaufgaben, sei es mit Lernpartner, in der Gruppe oder alleine. Größere sind nicht immer diejenigen, die etwas besser können, nur weil sie älter sind. In vielen Fällen haben jüngere Kinder genauso gute Ideen, wissen viel oder sogar manchmal mehr als ältere. Ein Kind, das einem anderen Kind einen Lerninhalt zeigt und erklärt, vertieft und sichert dabei sein eigenes Wissen und stärkt seine Kompetenzen.
Findet mein Kind Freunde, wenn die Auswahl der Gleichaltrigen so klein ist?
Da in jeder Klasse ca. 7 Kinder des gleichen Alters sind, scheint das zunächst nicht einfach. Unsere Erfahrung ist, dass sich in den Tandems z.B. durch den Fachunterricht und durch das offene Konzept in der OGS auch klassenübergreifende Freundschaften bilden. Darüber hinaus entstehen viele Freundschaften zwischen Kindern unterschiedlichen Alters. Die Kinder bilden in den Lerngruppen regelrechte „Familien“.